Mit über 25.000 Quadrat-Kilometer Landfläche ist Piemont die größte 
italienische Region. Sie umfasst 57.487 Hektar Rebfläche - diesbezüglich
 liegt sie „nur“ an sechster Stelle. Piemont stand viele Jahrhunderte 
unter französischem Einfluss, was sich auch auf den Weinbau auswirkte. .
 Mitte des 13. Jahrhundert wurde erstmals die Bezeichnung „Piemont“ 
verwendet (frz. pié de monte = am Fuße der Berge). Die Rebflächen 
befinden sich auch bezeichnenderweise größtenteils am Fuße der Alpen und
 Apenninen beiderseits des breiten oberen Po-Tales. Erst im Jahre 1815 
wurde Piemont dem Königreich Sardinien angegliedert und kam mit diesem 
gemeinsam 1861 zum Vereinigten Königreich Italien.
Ein großer Teil 
der Rebflächen liegt in hügeligem Gebiet in sonnereichen Hanglagen, 
wofür die Einheimischen den Begriff Sori prägten. Die wichtigsten 
Weinbau-Gebiete sind Asti, Carema, Canavese, Caluso, die Vercelli- und 
Novara-Berge und die qualitativ als beste Lagen geltenden Hügel von 
Monferrato und Langhe bei Alba.
Die vorherrschende rote Sorte ist die
 Barbera mit rund 50% der Rebfläche, die für die vielen Alltagsweine die
 Basis ist. Die weiteren wichtigsten roten sind die Bonarda, Brachetto, 
Cortese, Dolcetto, Freisa, Grignolino, Nebbiolo und Malvasia. Bei den 
weißen Sorten dominieren Arneis; Cortese, Erbaluce und Moscato Bianco. 
Zunehmend gewinnen Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chardonay, Pinot 
Bianco, Pinot Grigio und Pinot Noir an Bedeutung. Neben der Region 
Toskana liefert Piemont die meisten Spitzenweine Italiens und rittert 
mit dieser um den ersten Platz als Weinbau-Region. Vor allem die zwei 
außergewöhnlichen Spitzenweine Barbaresco und Barolo aus der 
Nebbiolo-Traube begründeten den Ruhm.
In der Neuzeit leisteten neben 
noch einigen anderen besonders die drei berühmten Weinmacher Angelo 
Gaja, Giacosa Bruno und Giacomo Bologna auf seinem Weingut Braida 
bedeutende Entwicklungs-Arbeit.